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Kräuter • 6. Januar 2022

Meerrettich (Armoracia rusticana)

Meerrettich (Armoracia rusticana)

Wer kennt dieses Gericht nicht? „Tafelspitz mit Meerrettichsoße“ ist ein Klassiker der bürgerlichen Küche. Für Kenner ist dabei ganz klar: Bei diesem Gericht kommt es auf die Qualität der Meerrettichsoße an. Doch es gibt nicht nur dieses eine Gericht für Meerrettichfreunde. Traditionell verfeinert der Meerrettich unterschiedlichste Speisen. Daneben dient er viele Jahrhunderten auch als Heilpflanze, was heute eher in Vergessenheit geraten ist.

Es ist nicht ganz klar, worauf der deutsche Name „Meerrettich“ zurückzuführen ist. In der Literatur findet man Hinweise, dass „Meer“ im deutschen Namen, darauf hindeutet, dass die Pflanze über das „Meer“ kam, also auf eine außerdeutsche Herkunft hindeutet. Sie ist nämlich in Ost- und Südeuropa heimisch. Andere Meinungen beschreiben, dass die richtige Schreibweise „Mährrettich“ sei (Mähre war früher eine Bezeichnung für eine Stute) oder „Pferderettich“ (analog zum englischen Namen „horseradish“). Einen Bezug zu Pferden hatte die Pflanze, denn man konnte beobachten, dass Pferde bei Infektionskrankheiten instinktiv besonders große Mengen an Meerrettich fraßen und dadurch gesund wurden. Die Meerrettich-Pflanze hat es wirklich in sich, sie enthält Senföle, die stark antibakteriell und antiviral wirken. Nicht nur Menschen und Säugetiere haben sich die Eigenschaften des Meerrettichs zu Nutzen gemacht. Auch für die Insektenwelt sind die Kreuzblütler eine gute Nahrungsquelle.

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Charakteristisch für Pflanzen der Meerrettich-Familie ist eine einfache Blüte: Sie besteht aus nur vier Kronblättern, die in der Form eines Kreuzes angeordnet sind. Umgeben von großen, lanzettlich geformten Blättern erstrahlen die kleinen Blüten in hellem Cremeweiß. Die wunderschönen Einzelblüten blühen ab Mai und sind somit wichtige Nahrungspflanzen für eine große Vielzahl von Wildbienen und anderen Insekten. Der Menschen erfreut sich neben dem Aussehen und auch am wohlriechenden Duft.

Meerrettich ist perfekt für den Garten geeignet. Die robuste Pflanze übersteht eisige Temperaturen von bis zu - 28°C ohne Schaden zu nehmen. An einem sonnigen Standort fühlt sich der Meerrettich am wohlsten. Da er ursprünglich in warmen Küstenregionen anzutreffen war, mag Meerrettich auch einen sandig-feuchten Standort.

Wie bereits erwähnt, hat der Meerrettich schon immer bei Krankheiten den Körper unterstützt. Somit sollte man ihn – zumindest in der kalten Jahreszeit – als Bestandteil des wöchentlichen Speiseplans hinzuzufügen, um das eigene Immunsystem zu stärken. Die Meerrettich-Wurzel beinhaltet viel Eisen, Vitamin C und andere Vitamine. Da sie entzündungshemmend ist, wirkt sie auch bei Kopfschmerzen, Rheuma und Insektenstichen. Hat einen der Schnupfen erwischt, kann man Meerrettich zusammen mit Honigsirup sehr gut als „Arznei“ einnehmen. Oder der Familie einfach mal wieder einen „Tafelspitz mit Meerrettichsoße“ als Gaumenschmaus und „Minikur“ servieren!

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