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Ort: Tante Emma-Laden des 21. Jahrhunderts
Lokal • 25. März 2023

Tante Emma-Laden des 21. Jahrhunderts

Groß-Winternheim sucht Lösungen für Nahversorgung

Die Älteren werden sich noch erinnern: Bis in die 1960er Jahre hinein, gab es in den Städten und auch auf dem Land sogenannte „Tante-Emma- Läden“. In Ingelheim kaufte man damals in der Bahnhofstraße bei Frau Buss, „Kolonialwaren seit 1905“. Nach dem frühen Tod ihres Mannes, betrieb Frau Buss ihren kleinen Laden bis in die 60er Jahre.

Selbstbedienung gab es nicht, alles lief über die Theke und die Kosten wurden sorgsam mit Bleistift und kleinem Block festgehalten. Die Addition erfolgte natürlich nicht mit dem Taschenrechner, sondern im Kopf – Kopfrechnen war angesagt. Dann kamen die Supermärkte und nach und nach verschwanden die kleinen Läden. Auch heute muss man schon genau suchen, wenn man noch Metzger und Bäcker finden will, die nicht von den großen Ketten abgelöst wurden.

Für die Menschen in der Stadt ist Einkaufen in der Regel kein Problem. Wie sieht es aber auf dem Land aus? Von gleichen Lebensbedingungen kann man nicht sprechen. Wer kein Auto besitzt, aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen kein Fahrrad oder Bus mehr fahren kann, dem bleibt nur, Bestellungen über das Internet aufzugeben. Auf der Strecke bleiben die reelle Einkaufserfahrung, das Stöbern in Regalen und der Austausch mit Bekannten, die man ja auch oft beim Einkaufen trifft. Um auch die ländlichen Regionen mit Einkaufsmöglichkeiten auszustatten, gibt es seit einiger Zeit „Tante M“ als Nahversorger. Groß-Winternheim bemüht sich seit längerem um die Ansiedlung von Geschäften, die den täglichen Bedarf der Menschen vor Ort decken können. Bisher vergeblich. Jetzt wurde im Ortsbeirat ein Modell vorgestellt, das schnell auf Zustimmung stieß. „Tante M“ ist ein Lebensmittelgeschäft mit einem innovativen Einkaufskonzept. Der Laden ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet, zwischen 5 Uhr morgens und 23 Uhr kann man einkaufen. Personal sucht man vergebens. Der Kunde packt seine Wünsche in einen Einkaufskorb und bezahlt dann an einer Selbstbedienungskasse mit Kreditkarte oder Kundenkarte. Kameras überwachen den Vorgang. Die Lieferung der Waren erfolgt über namhafte Großhändler, die Preise sind moderat.

Die Idee zu diesem Konzept hatte Christian Maresch aus Baden- Württemberg. Bislang gibt es über 30 Filialen, in Rheinland-Pfalz nur eine in Hallgarten im Landkreis Bad-Kreuznach. Bereits bei 40 Kundinnen und Kunden pro Tag rentiert sich das Geschäft. Dort, wo es bereits Erfahrungen mit „Tante M“ gibt, seien die Menschen zufrieden, berichtet Christian Maresch.

In Groß-Winternheim gibt es allerdings noch ein Problem: Ohne Verkaufsfläche geht es nicht – und da wird man noch kreativ sein müssen.

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