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Lokal • 1. September 2023

Kreis-Wohnbau: Interimsgeschäftsführer Gerhard Kopf folgt Roman Becker nach

Nach zwei Jahren ihres Bestehens steht die Kreiswohnungsbaugesellschaft (KWBG) des Landkreises Mainz-Bingen vor einer Zäsur: Mit Roman Becker verlies der Geschäftsführer die KWBG zum Ende des Monats August. Steffen Wolf, 1. Kreisbeigeordneter und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, dankte ihm für das Engagement in der Anfangszeit: „Roman Becker hat in der Kürze der Zeit viel bewegt.“ Dem schließt sich Landrätin Dorothea Schäfer an: „Er war der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Für sein Engagement sind wir sehr dankbar. “

Mit Blick auf die Zukunft machte Steffen Wolf deutlich: „Die Gesellschaft wird jetzt nicht in ein Loch fallen. Mit Gerhard Kopf haben wir einen Interimsgeschäftsführer gefunden, der tief in der Materie drin ist. Die Kontinuität bleibt gewahrt, es geht nahtlos weiter.“ Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Gerhard Kopf war wesentlich an der Konstruktion und dem Aufbau der Gesellschaft beteiligt.

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Diese Kontinuität ist wichtig, weil noch in diesem Herbst die ersten Projekte in den Kommunen in die Realisierungsphase gehen, wie Wolf, Becker und Kopf berichteten. In Nieder-Olm werden 25 Wohnungen auf dem Raiffeisengelände gebaut, in Ober-Olm sind sieben Wohnungen geplant. Zwei Gebäude mit je sechs Wohnungen sind in Bodenheim vorgesehen. Noch nicht in diesem Jahr, aber auch absehbar werden 10 Wohnungen in Gau-Algesheim entstehen. Weitere Projekte sind in der Vorarbeit.

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Bei allen Gebäuden gilt: Bauherr ist eine eigens für jedes Projekt gegründete Projektgesellschaft, in die die jeweilige Kommune das Grundstück einbringt und die Mehrheit hält. Die Kreiswohnungsbaugesellschaft ist Mitgesellschafter, unterstützt den Bau mit ihrem Know-how und wird am Ende die Verwaltung der Wohnungen übernehmen. Das gemeinsame Vorgehen ist für Steffen Wolf wichtig: „Es geht nur zusammen mit den Gemeinden, nicht gegen die Gemeinden.“ Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit: Die KWBG ist auch an der Entwicklungsgesellschaft (EBG) Bingen beteiligt, für die sie derzeit rund 200 Wohnungen verwaltet.

Laut Roman Becker findet vor allem in den kleineren Kommunen ein Umdenken statt: „Mehrfamilienhäuser waren vor zehn Jahren in vielen Kommunen kaum denkbar.“ Heute steige die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Für die Kommunen sei es zudem auch interessant, dass zum Beispiel dem Kindergartenpersonal oder dem Bauhofmitarbeiter ein Platz zum Wohnen angeboten werden kann. Steffen Wolf verwies zudem darauf, dass die Suche nach bezahlbarem Wohnraum heutzutage bis weit in die Mitte der Gesellschaft reicht. Für einen Berechtigungsschein zum Bezug einer günstigeren Wohnung ist beispielsweise ein Einkommen für zwei Personen in der Höhe von 90.000 Euro die Basis: „Da horchen in den Gemeinderäten auch diejenigen auf, die anfangs skeptisch sind“, berichtete Roman Becker aus seiner Erfahrung aus landkreisweit rund 50 Besuchen in Ratssitzungen.

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Derzeit verfügt die Gesellschaft über eine Vollzeitstelle (Geschäftsführer), zwei Teilzeitstellen (Architektinnen) und zwei Minijobs für EDV und Assistenz der Geschäftsführung. Später sind auch noch Hausmeister vorgesehen, die die einzelnen Häuser betreuen. Wer dieses Team künftig leiten wird, entscheidet sich in den kommenden Wochen: „Wir haben einige sehr interessante Bewerbungen für den Posten. Die Gespräche werden wir jetzt führen. Danach sehen wir, wann ein ausgewählter Bewerber oder eine Bewerberin zu uns kommen kann.“ Gerhard Kopf steht der KWBG jedenfalls so lange zur Verfügung, bis Beckers Nachfolge geklärt ist.

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