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Lokal • 27. Oktober 2023

Geflüchtete ziehen in das ehemalige Ingelheimer Krankenhaus

Etwa 30 Anwohner waren der Einladung von Oberbürgermeister Ralf Claus und der zweiten Kreisbeigeordneten Almut Schultheis-Lehn zur Besichtigung der Unterbringungsmöglichkeiten für Asylsuchende im ehemaligen Krankenhaus gefolgt.

Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen, eine Belegung ist ab November geplant. Einziehen werden ca. 100 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Pakistan und der Türkei. Auf zwei Stockwerken wurden Küchen, Waschräume und Schlafräume eingerichtet. Die Schlafräume sind mit zwei, vier oder sechs Betten bestückt, je nach Familiensituation der Bewohner. Für die Kinder gibt es im Außenbereich des hinteren Einganges Spielflächen. Sollten die Asylsuchenden privat Wohnraum erhalten, so werden diese die Unterkunft verlassen. Am hinteren Eingang des ehemaligen Krankenhauses wird ein Sicherheitsdienst mit zwei Personen eingerichtet. Diese sind an sieben Tagen 24 Stunden im Einsatz. Zusätzlich kümmert sich Betreuungspersonal um die Flüchtlinge. In der ehemaligen Caféteria werden Sprachkurse für die Asylsuchenden angeboten.

In den Zimmern befinden sich Betten, Stühle, Tische und abschließbare Schränke und Toiletten mit Waschbecken. Große Fenster eröffnen den Blick ins Grüne. Auf den Gängen gibt es Duschmöglichkeiten, die als Einzelkabinen verschließbar sind und so Individualität ermöglichen. Es bleibt der Eindruck, dass die Flüchtlinge, die zum Teil viel Schreckliches erlebt haben, hier in Ingelheim im ehemaligen Krankenhaus zur Ruhe kommen können. Sie finden hier die notwendige Unterstützung und eine Umgebung, die Sicherheit und Geborgenheit bietet.

Interessiert zeigten sich die Besucher hinsichtlich der Frage, was weiter mit dem ehemaligen Krankenhaus geschehen werde. Oberbürgermeister Ralf Claus führte aus, dass das Erdgeschoss weiter öffentlich genutzt werde. Wahrscheinlich sei auch die Einrichtung einer Kindertagesstätte, die Schaffung von Bürgerräumen für Nieder-Ingelheim und das Angebot von Arztpraxen. Weiterhin denke man an die Möglichkeit Wohnungen bereitzustellen.

Kreisbeigeordnete Almut Schultheis-Lehn führte aus, dass bis Oktober 600 Menschen dem Landkreis zugeordnet worden seien. 200 weitere würden bis Jahresende folgen. Und im 1. Quartal 2024 rechne man noch einmal

mit 260 Flüchtlingen. Schultheis-Lehn betonte, dass dies keine Entscheidung des Landkreises sei, sondern eine Zuweisung, die nach einem festen Schlüssel vom Land erfolge.

Oberbürgermeister Ralf Claus wünschte sich von den Anwohnern, dass diese den Aufenthalt der Flüchtlinge positiv begleiteten. Nur so könne eine erfolgreiche Integration gelingen. Zwar konstatiere er, dass die Bereitschaft zu helfen abnehme, aber er hoffe auf ein gutes Miteinander.

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