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Lokal • 17. Januar 2024

Die Stadt Ingelheim besitzt einen Wald

Nein, das ist kein Scherz. Etwa 38 Kilometer von der Stadt entfernt, liegt der sogenannte Ingelheimer Wald. Die Stadt ist seit über 800 Jahren Eigentümer des Waldes. Möglicherweise hat der Besitz etwas mit Karl dem Großen und seiner Kaiserpfalz in Ingelheim zu tun. Die Liegenschaft könnte zur Versorgung des Hofstaates genutzt worden sein – aber mit Sicherheit lässt sich das heute nicht behaupten.

Die Fläche des Waldes umfasst 1.185,2 Hektar. 1990 und 2010 waren Jahre, in denen der Sturm dem Ingelheimer Wald zusetzte. Bis dato war die Fichte mit etwa 60% der Baum, den man am häufigsten finden konnte. Doch mit dem Sturm kam ein Umdenken. Seitdem befindet sich der Wald in einem Umbau, hin zu Buche, Eiche und anderem heimischen Laubholz. Dieses hat ein tieferes Wurzelsystem als die Fichte, die bei Trockenheit an Wurzelstabilität verliert. Standortgerechte Baumarten stehen heute im Mittelpunkt. Bereits 1988 gab es einen Stadtratsbeschluss, den Ingelheimer Wald nach den Grundsätzen der Arbeitsgemeinschaft „Naturgemäße Waldwirtschaft“ zu bewirtschaften. Dies hat auch positive Auswirkungen auf das Wild, da die Nahrungsaufnahme möglichst ungestört erfolgen kann.

Eine zweistellige Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmert sich um den Wald. Das „geerntete“ Holz wird zur Weiterverarbeitung an die Industrie geliefert, für den regionalen Markt ist auch eine Verarbeitung vor Ort möglich. So werden Tische und Bänke aus Holz, die in der Stadt aufgestellt werden, ausschließlich aus dem Ingelheimer Wald geliefert. Schließlich dient der Wald auch der Umweltbildung. Ingelheimer Schulen nehmen dort Pflanzaktionen vor, Vogelfreunde betreuen Nistkästen. Auch die Waldpädagogik findet regen Zuspruch.

Unbestritten ist auch die gesundheitsfördernde Wirkung eines Waldspazierganges. „Waldbaden“ – abgeleitet von dem japanischen Shinrin Yoku – lehrt uns, mit der Natur eins zu werden. Dabei wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt, der Blutdruck reguliert sich, Stresshormone werden abgebaut und eine allgemeine Regeneration setzt ein. Das Eintauchen in das Ökosystem „Wald“ führt zur Wahrnehmung mit allen Sinnen und zu mehr Achtsamkeit. Das Rauschen der Blätter, die Duftstoffe der Bäume, Vogelgesang oder das Plätschern eines Baches stärken die Gesundheit nachweislich.

Und wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, einmal Erfahrungen im Waldbaden zu sammeln, buchen Sie einen Termin im Weiterbildungszentrum Ingelheim (WBZ) am 13. O7. 2024 von 14.00 bis 17.00 Uhr, Treffpunkt ist das Jägerhaus im Binger Wald. Die Kosten belaufen sich auf Euro 39,--. Die Kursnummer ist 241V-42181. Viel Spaß!

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