Zonta Club auf dem Rotweinfest
„Was ist denn das für ein Club“, mögen sich manche fragen. „Davon haben wir noch nie gehört“. Und in der Tat ist der Club, den es immerhin schon seit vielen Jahrzehnten gibt, weniger bekannt als man denken könnte.
Angefangen hatte alles im Jahr 1919 in Buffalo, New York. Damals fanden sich Frauen zusammen, die die Lebenssituation von Frauen im rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereich verbessern wollten. Jeder einzelne Zonta Club unterstützt lokale und regionale Frauenprojekte. Der Name „Zonta“ kommt aus dem Lakota, einer Sprache der Sioux, und bedeutet „ehrenhaft“, „integer“ und „vertrauenswürdig“.
Erinnern wir uns. Für die heutigen jungen Frauen kaum vorstellbar, waren Frauen vor über 100 Jahren noch an Kinder und Küche gebunden. Ihre „natürliche“ Aufgabe war es – nach damaliger Mehrheitsmeinung – Kinder zu gebähren, diese aufzuziehen und den Haushalt zu stemmen. Die Berufstätigkeit – wenn überhaupt – endete mit der Heirat. Schwangere Frauen verloren in der Regel ihre Arbeitsstelle. Das Frauenwahlrecht in Deutschland ist erst gut 100 Jahre alt. Interessant – auch Fahrradfahren galt als unweiblich, die damalige Mode sprach dagegen.
Obwohl im Grundgesetz in Artikel 3 der Gleichheitsgrundsatz zwischen Männern und Frauen verankert ist, durfte bis 1958 eine Frau nur mit Zustimmung des Ehemanns einen Führerschein erwerben. Bis 1977 durfte die Frau nur dann berufstätig sein, wenn dies mit den Pflichten von Ehe und Familie vereinbar war – was natürlich der Ehemann entschied. Erst seit 1997 gelten erzwungene sexuelle Handlungen – auch in der Ehe – als Nötigung oder Vergewaltigung.
Zurück zum Jahr 2024. Auf dem Rotweinfest – und zwar am 6. Oktober – werden Mitglieder des Zonta-Clubs im Rosengärtchen Wein ausschenken. Die Weine stammen allesamt aus Ingelheimer Weingütern, die den Wein gespendet haben. Der Verkaufserlös geht komplett an das Projekt „Frauen in Not“. Flyer über die Aufgabe der Zontians und Gespräche über die Arbeit des Clubs können dann auch dazu genutzt werden, die Arbeit des Clubs bekannter zu machen.
Quelle: Allgemeine Zeitung vom 25. 09. 2024
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