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Lokal • 13. Oktober 2024

Trauerspaziergang in Ingelheim

Jetzt wo die Tage wieder kürzer werden und Weihnachten näher rückt, ist der Verlust eines geliebten Menschen besonders schwer zu ertragen. Auch wenn wir alle wissen, dass der Tod Teil unseres Lebens ist, ist die tatsächliche Erfahrung noch einmal etwas anderes, als das theoretische Wissen. Im November erinnern uns der Volkstrauertag und der Totensonntag an das Sterben.

Während wir uns in Deutschland mit dem Tod schwertun, gibt es andere Länder auf der Welt, für die der Totensonntag ein Feiertag für die Familie ist. Überall in Lateinamerika finden zwischen dem 31. Oktober und dem 2. November Feiern zum Dia de los Muertos statt. Dieser Tag ist ein Tag der Freude und nicht des Schmerzes. Die indigenen Völker verstehen den Tod als weitere Phase des Lebens. So gibt es von Mexiko bis Chile Tänze, Chicha (ein berauschendes Getränk), Blumengirlanden und an allen Tischen bleibt ein leerer Platz, da der Verstorbene an diesem Tag unter seinen Lieben sein wird. Natürlich werden auch die Gräber der Verstorbenen besucht, Kränze und Blumen werden niedergelegt. Nicht selten wird auch auf dem Friedhof ein Mittagessen eingenommen.

In Deutschland bleiben wir oft mit unseren Sorgen und Kummer allein. Dem will ein Spaziergang für Trauernde nun entgegenwirken. Die Hospizgruppe Ingelheim lädt Trauernde für Dienstag, den 15. Oktober zwischen 10 und 11.30 Uhr zu einem Spaziergang ein. Treffpunkt ist der Gehweg vor der Rewe Filiale am Stauferring 60. Begleitet wird die Gruppe von ehrenamtlich ausgebildeten Trauerbegleitern.

Welche Idee steht hinter diesem Angebot? Wer sich aufrafft und den Weg nach draußen findet, verlässt seine Wohnung oder sein Haus, einen Platz, der voller Erinnerungen an den Verstorbenen ist. Das ist ein erster Schritt zurück ins Leben. Bei einem Spaziergang bewegt man sich in der freien Natur, sie lässt uns durchatmen und vermittelt ein Stück Freiheit. Das gleichmäßige Schreiten, die Bewegung gibt etwas von der Ruhe zurück, die man so dringend braucht. Und schließlich sind da noch andere Menschen, die ein gleiches Schicksal zu bewältigen haben. Ansprechpartner sind geschulte Trauerbegleiter, die zuhören, denn Reden ist ein wichtiges therapeutisches Mittel um Probleme zu bewältigen. Anmeldung wird unter der Nummer 06132 – 714981 erbeten – aber auch eine spontane Teilnahme ist möglich.

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