Wer wird neuer Landrat / neue Landrätin?
Informationsveranstaltung mit allen Bewerbern im Weiterbildungszentrum Ingelheim
Das Interesse ist groß, viele Bürgerinnen und Bürger haben den Weg in den großen Saal des WBZ Ingelheim gefunden. Die Allgemeine Zeitung hat zu einer Vorstellung und Befragung der sechs Bewerber – darunter auch eine Frau – eingeladen. Chefredakteur Dennis Rink und seine Redaktionsleiterin aus Ingelheim, Laura Schöffel, haben die Leitung der Diskussionsrunde übernommen.
In alphabetischer Reihenfolge haben alle Gelegenheit zu erklären, worum ausgerechnet sie Landrat oder Landrätin werden wollen. Thomas Barth von der CDU ist der Meinung, dass Kommunalpolitik die Königsdisziplin sei, hier könne man viel bewegen. Er wolle das Beste für den Landkreis. Alexander Jungbluth von der AfD möchte regionale Themen in den Fokus nehmen, diese vor Ort kommunizieren und umsetzen. Christoph Merklein, Die Linke, möchte kein „weiter so“, es gäbe neue Herausforderungen, zu denen er alle Menschen mitnehmen wolle. Andrea Müller-Bohn, Bündnis 90/Die Grünen, charakterisiert sich als entscheidungsstark. Sie möchte die Wirtschaft voranbringen. Sie sei integrativ und kommunikativ und könne gut mit Menschen aus der Verwaltung zusammenarbeiten. Thorsten Nessel von Volt, sieht sich als Verwaltungsangestellter in der Lage, eine Verwaltung zu führen. Steffen Wolf von der SPD ist sich der großen Herausforderungen und komplexen Themen bewusst. Er habe als 1. Beigeordneter Verwaltungskompetenz und politische Kompetenz und einen Zukunftsplan für den Landkreis Mainz-Bingen.
Die sich anschließende thematische Diskussion wird in sechs Themenblöcke gegliedert: Bildung, Migration, Verwaltung, Klima, Gesundheit und Haushalt. Jeweils zwei Personen, die per Los entschieden werden, widmen sich einem Thema. Alle anderen haben maximal zwei Joker um Position zu beziehen.
Thomas Barth dankt beim Thema „Migration“ allen Ehrenamtlichen, die sich den geflohenen Menschen annehmen. Es ist sich bewusst, dass Angebote zur Integration geschaffen werden müssen und hofft dabei auf den Dialog mit Land und Bund.
Steffen Wolf will Verwaltung verschlanken. Bürokratie müsse abgebaut und Prozesse optimiert werden. Der Weg könne nur mit der Mitarbeiterschaft gegangen werden. Flexibles Arbeiten, Zulagen für Leistungen, Arbeitszeitregulierung u.v.m. seien nur einige Möglichkeiten, um neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Dies sei dringend notwendig, da man aktuell zwischen 80 und 150 unbesetzten Stellen habe.
Medizinische Versorgung ist aus Sicht von Christoph Merklein elementar. Hier müssten Runde Tische zu einer Verbesserung führen.
Für Alexander Jungbluth existiert das Thema haushalterische Problematik und damit die Finanzlage des Kreises schon seit längerem. Man müsse Personal einsparen, die Kreisumlage dürfe dagegen nur geringfügig erhöht werden, um den Kommunen den notwendigen politischen Spielraum zu belassen.
Thorsten Nessel erwähnt, dass man auch durch Digitalisierung mehr Stellen brauche.
Andrea Müller-Bohn lobt den Klimamasterplan. Der Landkreis sei damit gut aufgestellt. Wichtig sei, auch die Kommunen für die Zukunft fit zu machen. Bauweisen müssten sich ändern um nicht weiter Flächen, die für den Klimaschutz wichtig seien, zu verlieren.
Insgesamt läuft die 90-minütige Diskussion sehr sachlich, die Diskussionspartner halten sich an die Vorgaben und tolerieren unterschiedliche Meinungen. Auch aus dem Publikum gibt es keine Zwischenrufe, Applaus zu unterschiedlichen Positionen und einen starken Applaus am Ende für eine gelungene Veranstaltung, die auch von zu Hause digital zu empfangen war.







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