Schwimmen - ein idealer Sport für alle
Wer in Ingelheim und Umgebung Schwimmen gehen möchte, tut dies zurzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das traurige Auge schaut in Richtung „Rheinwelle“, die wegen dringend notwendiger Sanierungsmaßnahmen geschlossen ist. Der Saunabetrieb wird aufrecht erhalten, aber das Bad wird – wenn alles planmäßig läuft – erst wieder Ende September geöffnet. Freuen dürfen sich dagegen all jene, die gerne im Freien schwimmen. Die Saison für das Ingelheimer Freibad beginnt am 19. Mai und dauert bis 14. September. Von 8 Uhr morgens bis 20.30 Uhr abends (montags erst ab 13 Uhr) kann man dort sein persönliches Fitnessprogramm absolvieren oder einfach nur an der frischen Luft schwimmen.
Schwimmen – und da sind sich alle einig – ist ein idealer Sport, der die Gelenke schont und sich daher für Jung und Alt eignet. Auf dem Lehrplan des Faches Sport findet sich auch der Schwimmunterricht, der jedoch oftmals an den realen Gegebenheiten scheitert. Entweder gibt es kein Schwimmbad in der Nähe der Schule oder aber die Auslastung ist bereits so groß, dass nicht jede Klasse Platz findet. Wenn möglich, finanziert der Schulträger Busfahrten zum nächst gelegenen Schwimmbad, aber auch das muss erst einmal in den Stundenplan passen. Bei Anfahrzeit und Umziehzeit bleibt oft nur wenig Wasserzeit.
Seit Jahren beklagen Verantwortliche, dass immer weniger Kinder schwimmen können. In Rheinland-Pfalz gilt jedes dritte Kind als Nichtschwimmer, jedes fünfte Kind ist ein unsicherer Schwimmer. Die Ursache dafür ist, dass es immer weniger kommunale Schwimmbäder gibt. Die Kosten der Unterhaltung sind hoch und werden durch Einnahmen nicht gedeckt. In Zeiten klammer Kassen, entscheiden sich viele Träger für die Stilllegung eines Bades – mit fatalen Folgen. Die Zahl der Badetoten ist deutlich gestiegen. Nach Zahlen des DLRG sind 2024 in den ersten 7 Monaten bereits 11 Menschen ertrunken. Im Jahr davor lag die Zahl bei vier. Die meisten Toten ertranken in Flüssen, zwei Menschen mussten im Schwimmbad ihr Leben lassen. Auch bundesweit steigt die Zahl der Badetote.
Um den fatalen Folgen entgegen zu wirken, startete der Landessportbund bereits im Jahr 2021 ein durch das Sportministerium finanziertes Programm, das die Schwimmausbildung von Kindern erleichtert. Das Programm „Kinder lernen Schwimmen“ steht auch 2025 als Förderung bereit. Die Zielgruppe sind Vereine, die qualifizierte Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre anbieten.
Zwischenzeitlich werden von Seiten der Politik sogar Modellvorhaben für mobile Schwimmbäder diskutiert. Es handelt sich dabei um Schwimmbäder auf Rädern – allerdings mit einer begrenzten Wasserfläche.
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