Ingelheimer Landfrauen besuchen Denkmalzone Bodepark
Als Claudia und Gerald Hauf 1997 das Anwesen „Bodepark“ besichtigten, waren sie in Haus und Park „schockverliebt“. Die stimmungsvolle Gesamtanlage ist von sozialgeschichtlichem Zeugniswert, da sie in anschaulicher Weise die Übernahme aristokratischer Lebensformen durch das aufstrebende Bürgertum im 19. Jahrhundert dokumentiert. Einst im Besitz der Beuser von Ingelheim (16. Jahrhundert), ging das Areal an die Grafen von Ingelheim über. 1837 wurde dann für den Weinhändler Philipp August Gebhard eine Hofanlage und ein dazugehöriger Park errichtet.
Die Ingelheimer Landfrauen hatten nun Gelegenheit, die Anlage zusammen mit der jetzigen Besitzerin Claudia Hauf zu besichtigen. Der einsetzende Regen entführte die Besucherinnen zunächst in den großen Gartensaal im Paterre, in dem pompejanische Wandmalereien die Gäste in Erstaunen versetzte. Bei der Renovierung durch die Familie Hauf wurden die Malereien mehr oder weniger durch Zufall freigelegt. Zentimeter für Zentimeter entfaltete sich die Kunst, die im 2. pompejanischen Stil von einem Mainzer Künstler angefertigt worden und ein Geschenk Philipp August Gebhards an seine Frau Anna war.
Neben dem Wohnhaus in spätbarocker Fassade gibt es Kutscherwohnungen, ein Kelterhaus, eine Scheune, Pferdeställe und einen Weinkeller mit Schöpfbrunnen. Der Park ist von einer Mauer eingefasst und als englischer Landschaftsgarten konzipiert. Die Natur hat hier freien Lauf, es gibt kleine Wege, die den Blick auf etwas Neues freigeben, wie zum Beispiel Statuen, Pavillons, ein Gewächshaus, ein Wasserbecken, eine Stiege. 1993 wurde das ganze Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.

Der Hofraum mit vielen Pflanzkübeln ist mit Natursteinpflastern ausgelegt, das schmiedeeiserne Hoftor lädt den Besucher ein, innezuhalten und das Ensemble staunend zu betrachten.
Als es sich ausgeregnet hatte, wurde der ereignisreiche Nachmittag mit Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse sowie einem großen Dank an die Familie Hauf beendet.







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