50 Jahre Dreierpartnerschaft Ingelheim
Dreierpartnerschaft mit Ingelheim: Stevenage – Autun „Three Towns – One Vision“
Am 24. Oktober 1975 war es soweit: In einer feierlichen Erklärung verpflichteten sich die drei Städte „Autun, Ingelheim am Rhein und Stevenage … gegenseitige Kontakte in allen Lebensbereichen zwischen ihren Bürgern auszubauen, um bei Ihnen das Gefühl für lebendige europäische Verbundenheit zu pflegen und zu fördern – dies mit dem Ziel, ein vereinigtes, freies und friedliches Europa zu schaffen“. (Quelle: Partnerschaftsurkunde)
Nach nunmehr 50 Jahren trafen sich Delegationen aus allen drei Städten zu einem Miteinander in Ingelheim. Neben kulturellen Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Besuch des Rheinischen Landesmuseums in Trier mit der gerade erst eröffneten Ausstellung „Marc Aurel“, einer Führung durch die Archäologische Zone der Kaiserpfalz Ingelheim und einer Stadtführung in Worms, lag der inhaltliche Schwerpunkt auf der Anwendung von KI. Das Arbeitstreffen im WBZ stand daher auch unter der Leitfrage, wie die fortschreitende Digitalisierung in den Partnerstädten mit Hilfe von KI umgesetzt wird.
Höhepunkt war der Parnterschaftsabend in der kING zum 50. Jubiläum der Partnerschaft. Oberbürgermeister Ralf Claus betonte in seiner Rede, dass die vergangenen 50 Jahre auf der Grundlage von Respekt und Freundschaft dazu geführt hätten, Brücken zwischen den Ländern zu bauen und die Menschen zusammen zu bringen. Was fünf Jahrzehnte zuvor mit einem Handschlag begonnen hätte, habe sich zu einem dynamischen Netzwerk von Verbindungen in Schulen, Familien und den Verwaltungen entwickelt. Nur eine Generation nach dem 2. Weltkrieg habe man sich entschlossen auf der Grundlage von Freundschaften statt Misstrauen die gemeinsame Vision eines geeinten und friedlichen Europas voranzubringen. Dies sei umso wichtiger in einer Zeit, da die Welt auseinanderzufallen scheine. Ralf Claus dankte abschließend allen, die die Vision der gemeinsamen Freundschaft in Frieden vorangebracht hätten und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Jugend in Zukunft diese Reise fortsetzen möge.
Vincent Chauvet, Bürgermeister von Autun, freute sich auf ein Wiedersehen in „unserer deutschen Lieblingsstadt“. „Angesichts einer
Welt, die von Misstrauen und Ablehnung geprägt ist, entscheiden wir uns für den Zusammenhalt, die Offenheit und die Freundschaft“, so Chauvent. Trotz der Verschiedenheit der drei Städte, der unterschiedlichen Geschichte, der drei Sprachen, gäbe „es ein gemeinsames Verlangen, sich kennenzulernen, zusammenzuarbeiten und ein Europa der Völker durch den Menschen zu bauen“.
Bürgermeisterin Nazmin Chowdury aus Stevenage hob die Entwicklungsprojekte in ihrer Stadt als „new town“ hervor. Sie bedankte sich für die Gastfreundschaft und das „unvergessliche Erlebnis“ mit den Freunden aus Ingelheim und Autun zusammen kommen zu dürfen. Nach dem Austausch der Geschenke – allesamt Bilder, die ihren Platz in den jeweiligen Rathäusern finden werden, nahm Vincent Chauvent den Wanderpokal aus den Händen von OB Ralf Claus entgegen, denn in 2026 wird – voraussichtlich im Mai – Autun Gastgeber des Treffens sein.






