SamstagSa., 12. Juli 2025
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Lokal • 3. Juli 2025

Dreierpartnerschaftstreffen: drei Städte, eine Vision

Seit 50 Jahren verbindet Ingelheim, Autun und Stevenage eine lebendige Partnerschaft – getragen von Respekt, Neugier, Freundschaft und dem gemeinsamen Willen, Brücken über Grenzen zu bauen und Menschen zusammenzubringen. Und so stand das vergangene Wochenende ganz unter dem Stern der Städtepartnerschaft. Zu Gast in Ingelheim waren zahlreiche Wegbegleiter*innen der deutsch-französisch-englischen Dreierpartnerschaft.

„Was vor fünf Jahrzehnten begann – mit Urkunden, Handschlägen und ersten Besuchen – ist heute ein lebendiges Netzwerk aus Beziehungen geworden. Schulen, Vereine, Familien, Verwaltung: Zahlreiche Gäste haben durch diese Partnerschaften Erfahrungen gesammelt, viele Begegnungen erlebt und Freundschaften geschlossen. Diese Verbindung ist gelebter europäischer Gedanke“, so Oberbürgermeister Ralf Claus als Gastgeber. Die Besucher*innen erwartete an drei Tagen ein buntes Programm, das in enger Zusammenarbeit der Stadt Ingelheim mit dem Förderverein Ingelheimer Städtepartnerschaften e.V. (FIS) organisiert wurde. Beispielsweise fanden Ausflugsfahrten nach Trier und Worms statt. Hier nahm man an Stadtrundgängen teil und erfuhr wissenswertes über die beiden Städte. In Trier besichtigten die Teilnehmenden die neueröffnete Marc Aurel Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum. Am Samstagvormittag fand im Weiterbildungszentrum ein Arbeitstreffen statt. Eingeladen waren die Delegationen der drei Städte, bestehend aus Vertreter*innen der Politik und der Verwaltung. Neben dem Arbeitsthema „Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung“ wurden auch Neuigkeiten aus den Städten ausgetauscht. Nacheinander stellten die drei Städte ihre Strategien der Digitalisierung im Verwaltungsalltag vor, mit anschließendem Raum für Fragen und Diskussionen. Der Trend in Sachen Digitalisierung geht dabei in allen drei Ländern in eine ähnliche Richtung: Mehr und mehr Dienstleistungen sollen für alle Bürger*innen auch digital zu erledigen sein, der Gang ins Rathaus ist oft nicht mehr zwingend notwendig, wenn auch weiterhin möglich. Vor allem Menschen, die nicht oder nur schwer digital „unterwegs“ sind, sollen weiterhin Ansprechpersonen in den Verwaltungen aufsuchen können. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Städten und Verwaltungen ist hingegen etwas unterschiedlicher, was vermutlich auf Unterschieden in der Datenschutzpolitik der verschiedenen Länder basiert. So wird beispielsweise in Frankreich KI zur Erkennung von Gesichtern und Kennzeichen und deren Bewegungsmuster zur Vorbeugung von Verkehrsdelikten genutzt.

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Am Abend wurde die Partnerschaft feierlich begangen: Über 120 Personen waren zum „Partnerschaftsabend“ in die Ingelheimer Kultur- und Veranstaltungshalle kING eingeladen. Zahlreiche Gäste waren Wegbegleiter der ersten Stunde. Robert Schumann sagte einst: „Europa wird nicht auf einmal entstehen und nicht nach einem einzigen Plan gebaut werden. Es wird durch konkrete Taten entstehen – durch die Schaffung einer Solidarität der Tat.“ Mit diesem Zitat begann Ralf Claus seine Eröffnungsrede: „Als Ingelheim, Autun und Stevenage 1975 ihre Partnerschaft begründeten, war das genau das: eine konkrete Tat. Ein entschlossener Schritt zur Verständigung und schließlich zur Freundschaft. Nur eine Generation nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich unsere Städte neue Wege zu gehen: nicht Misstrauen, sondern Freundschaft; nicht Mauern, sondern Begegnungen und gemeinsame Visionen für ein demokratisches Europa waren das Ziel.“ Und diese Vision tragen alle bis heute weiter. „Gemeinsam stehen wir für Weltoffenheit und Dialog, für Innovationskraft und Gemeinschaft und für Geschichte, Kultur und Freundschaft über Grenzen hinweg“, betonte Claus. Mit den traditionellen Worten „Es lebe Ingelheim, es lebe Stevenage, es lebe Autun, es lebe unsere Freundschaft!“ übergab er den Partnerschaftspokal an den Bürgermeister aus Autun, Vincent Chauvet. Als Höhepunkt des Abends schnitten der Vorsitzende des FIS Dr. Joachim Gerhard und OB Claus eine Torte an, welche mit den drei Wappen der Städte verziert war. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Band „4 Friends“.

Am Sonntagabend wurde im Winzerkeller das Festwochenende beendet. Bei sommerlichen Temperaturen wurde im Garten auf die Partnerschaft und Freundschaft angestoßen und gemeinsam war man sich einig: Wir freuen uns auf das Partnerschaftstreffen im nächsten Jahr in Autun!

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