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Nahrhaft • 1. Oktober 2019

Weizenallergie

Weizenallergie – offenbar sind zwei Arten möglich!
Viele Menschen sind überzeugt, Weizen nicht zu vertragen, obwohl sie nachweislich nicht an der Autoimmunkrankheit Zöliakie (siehe Ingelheimer Marktplatz, September 2019) leiden. Zöliakie wird durch das Weizen-Klebereiweiß Gluten hervorgerufen, in Deutschland sind rund 800.000 Menschen davon betroffen. Sie müssen komplett auf glutenhaltige Nahrung verzichten. Was aber steckt hinter den Beschwerden, wenn eine Zöliakie nicht diagnostiziert wurde?

Bäckerasthma – eine „typische“ Allergie: Stand heute sind noch immer viele Fragen offen. Eine der Schwierigkeiten besteht darin, dass sich die Beschwerden einiger Krankheitsbilder teilweise überlappen und deshalb nur schwer voneinander abgegrenzt werden können. Mit immer neuen Studien tastet sich die Forschung daher nur allmählich voran. Fakt ist, dass es neben der Zöliakie mindestens eine, vielleicht auch zwei Arten von Weizenallergie gibt. Die klassische Form der Weizenallergie, auch Bäckerasthma genannt, kommt bei Erwachsenen eher selten vor. Wenn sie auftritt, führt eingeatmeter Weizenstaub und evtl. auch verzehrtes Getreide binnen Minuten zu typischen allergischen Reaktionen wie Niesen, Hautausschlag oder Atembeschwerden, manchmal aber auch zu Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall.

Ursache der Symptome ist eine allergische Reaktion auf Eiweiße aus dem Getreide. Das können zwar auch Bestandteile aus dem Klebereiweiß Gluten sein, in der Regel sind es jedoch Eiweiße aus anderen Stoffen, die ebenfalls im Getreide stecken. Diese Form der Weizenallergie, die auch von Weizenarten wie Dinkel ausgelöst werden kann, lässt sich durch einen herkömmlichen Allergietest nachweisen. Durch Vermeidung weizen- bzw. dinkelhaltiger Lebensmittel können Betroffene das „Bäckerasthma“ in den Griff bekommen. Die atypische Weizenallergie Bei dieser Form der Weizenallergie spielen, wie auch bei Heuschnupfen oder allergischem Asthma, die so genannten IgE-Antikörper eine entscheidende Rolle. Als Teil des körpereigenen Abwehrsystems binden die IgE-Antikörper das jeweilige Allergen und lösen im Zusammenspiel mit verschiedenen Abwehrzellen wie den Mastzellen – speziellen weißen Blutkörperchen – eine allergische Reaktion aus. Jüngste Studien deuten nun darauf hin, dass es noch eine zweite Form der Weizenallergie gibt, die so genannte atypische Weizenallergie, bei der IgE-Antikörper und Mastzellen offenbar kaum eine Rolle spielen. In diesen Fällen treten die Symptome - Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe, Blähungen, Völlegefühl und Übelkeit – erst Stunden nach dem Verzehr von Getreide auf. Problematisch ist, dass die Symptome denen des so genannten Reizdarmsyndroms gleichen.

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Hinzu kommt, dass bislang nur wenige Ärzte mit dem Krankheitsbild der atypischen Weizenallergie vertraut sind und ein Nachweis zwar möglich, aber sehr aufwändig und noch nicht überall verfügbar ist. Eine Therapie für diese Form der Weizenallergie gibt es ebenfalls noch nicht. Neben der Zöliakie und den beiden hier kurz vorgestellten Formen von Weizenallergie gibt es ein weiteres Krankheitsbild, unter dem viele Menschen leiden: Die so genannte Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität. Lesen Sie dazu mehr im nächsten Ingelheimer Marktplatz.

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