Bußgelder drohen: Absperrungen wegen Afrikanischer Schweinepest unbedingt beachten
Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Tage appelliert das Veterinäramt des Landkreises Mainz-Bingen nochmal inständig an die Bevölkerung: „Bitte beachten Sie die Absperrungen im Kerngebiet zur Afrikanischen Schweinepest (ASP), besonders im Oppenheimer Wäldchen“, sagte der dritte Beigeordnete Erwin Malkmus: „Leider mussten wir feststellen, dass die Absperrzäune von unvernünftigen Zeitgenossen zur Seite geräumt und die Wege trotz Verbots benutzt wurden.“ Zudem würden Hunde frei herumlaufen und seien nicht angeleint.
Malkmus macht die Konsequenzen dieses Verhaltens deutlich: „Die Absperrungen sind durch unsere Allgemeinverfügungen rechtlich abgedeckt. Bei Zuwiderhandlungen können Bußgelder fällig werden, in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Rhein-Selz wird der Bereich kontrolliert.“
Aus gesellschaftlicher Sicht sind die möglichen Folgen aber noch weitaus schlimmer. Denn wenn das Virus zum Beispiel unbemerkt durch Hunde im Dickicht aufgenommen und aus der Kernzone herausgetragen wird, besteht die Gefahr, dass sich die Seuche über die bisher betroffenen Gebiete ausbreitet. Es reicht auch schon, wenn man zu Fuß über eine Fläche läuft, auf der zuvor ein infiziertes Wildschwein entlanglief. Das sehr widerstandsfähige Virusmaterial bleibt an den Schuhen haften und wird so nach draußen getragen, wo es lange überlebt und für neue Infektionen sorgen kann.
Das würde dann bedeuten, dass es neue Restriktionszonen geben müsste, in denen dann ebenfalls erhebliche Einschränkungen gelten würden. „So bekommen wir aber die Afrikanische Schweinepest nicht in den Griff. Das gelingt nur, wenn sich alle an die tierseuchenrechtlichen Vorgaben halten“, sagt Malkmus. Gesperrt sind der Hundestrand im Oppenheimer Wäldchen und der Leinpfad. Auch dürfen die Bootsanleger im Oppenheimer Hafen nicht genutzt werden. Die Zufahrt zum Strandbad, zum Rheinrestaurant und zum Campingplatz sind frei.
Hintergrund: Die ASP ist eine virusbedingte Erkrankung der Haus- und Wildschweine, die für den Menschen ungefährlich ist. Der Erreger ist hochansteckend und führt in der Regel zum Tod des infizierten Tieres. Leider ist das Virus so widerstandsfähig, dass es zum Beispiel auch im Reifenprofil von Fahrzeugen oder an Kleidung oder Schuhen haften bleibt und auf diese Weise sehr schnell und sehr weit verschleppt werden kann. Ein weiteres Risiko stellen Lebensmittel aus nicht durcherhitztem Fleisch von infizierten Tieren dar (zum Beispiel Salami oder Rohschinken). Die Gefahr einer Verschleppung des Virus in freie Regionen und Bestände ist aktuell sehr hoch und die Folgen betreffen uns gerade in vollem Umfang.
Aktuelle Infos zur Afrikanischen Schweinepest gibt es auf der Sonderseite zum Thema auf der Internetseite des Landkreises unter https://www.Mainz-Bingen.de. Hier gibt es auch fortlaufend neue Informationen über die Anzahl der gefundenen Schweine. Mit Stand 22. Juli sind acht Kadaver gefunden worden, die mindestens in einer von zwei Proben positiv waren.
Am Donnerstag, 25. Juli, 19 Uhr, gibt es im Ratssaal der VG Rhein-Selz; Sankt-Ambrogio-Ring 33, eine Infoveranstaltung für interessierte Bürgerinnen und Bürger.