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Ort: Ingelheim
Umweltschutz • 17. August 2022

Schwalben sind willkommen

Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ für Sebastian Hangen

"Es ist immer wieder schön zu sehen, wieviel Leben sich doch um Wohnhäuser herum ansiedeln kann, wenn man es zulässt. Nicht nur die Schwalben haben hier ein Zuhause gefunden, auch Fledermäuse, Wildbienen und sogar Igel finden hier Unterschlupf und Nahrung ", erklärt Sebastian Hangen. Das Haus seiner Familie steht in Zotzenheim. Der NABU zeichnete es nun als schwalbenfreundliches Haus mit Urkunde und Plakette aus. In Zotzenheim finden sie in weiteren Gebäuden Platz. Doch vielerorts sind die früher verehrten Glückbringer bedroht.

Schwalben finden heutzutage immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Dass sich die Lebensbedingungen für die Sommerboten verschlechtern, hat mehrere Ursachen. In Städten verschwinden Nester zum Beispiel durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, häufig werden sie leider auch bewusst beseitigt. Gleichzeitig wird die Landwirtschaft zunehmend intensiviert. Höfe und Betriebe unterliegen heute strengeren Hygieneanforderungen als früher. Moderne Viehställe und Scheunen sind deshalb oft verschlossen und bieten besonders Rauchschwalben keine Einflugmöglichkeiten mehr. Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze sind oft befestigt, sodass Schwalben immer seltener Pfützen und damit weniger Lehm für ihren Nestbau finden. Zudem gibt es durch Monokulturen, den Rückgang der Weidewirtschaft und den Einsatz von Pestiziden immer weniger fliegende Insekten. Ausgerechnet sie bilden aber die Nahrungsgrundlage die Schwalben. Übrigens: Schwalben sind nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz geschützt! Das Zerstören von Schwalbennestern stellt deshalb eine Straftat dar – während, aber auch außerhalb der Brutzeit.

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Für Naturfreunde, die Schwalben wieder an ihr Haus holen möchten, gibt der NABU verschiedene Tipps wie das Anbringen von Nisthilfen, Kunstnester oder Kotbrettchen sowie die Anlage von Lehmpfützen. Ebenso sollten Öffnungen in Ställen etc. verbleiben, damit Rauchschwalben einen Nistplatz finden. Wer ein eigenes Grundstück hat, sollte Lebensräume für Insekten, die Schwalben als Nahrung benötigen, schaffen. Beispielhaft sind hier naturnahe Strukturen wie Blumenwiesen mit heimischen Kräutern und heimische Sträucher und Stauden zu nennen.

Weitere Tipps unter: https://www.NABU.de/schwalben

In ganz Deutschland würdigt der NABU Naturschutzmacher*innen, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten, mit einer Plakette und einer Urkunde. Hausbesitzer können so darauf aufmerksam, wie wichtig der Schutz von Schwalben ist! Interessenten können sich online unter https://www.NABU.de/schwalben bewerben. NABU-Aktive vor Ort setzten sich dann mit den Schwalbenfreunden in Verbindung, um die Auszeichnung vorzunehmen.

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