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Lokal • 29. Juli 2023

Einkaufen wird sich verändern

Wer die letzten Jahrzehnte einmal Revue passieren lässt, wird feststellen, dass sich unser Einkaufsverhalten aber auch die Einkaufsmöglichkeiten massiv verändert haben.

Ganz verschwunden sind die kleinen Tante Emma Läden, die bis in die 60er Jahre noch das Stadtbild in Ingelheim beherrschten. Als Beispiel sei hier „Otto Buss“ in der Bahnhofsstraße genannt. Frau Buss, die Witwe des Besitzers, betrieb hier noch bis Anfang der 60er Jahre einen kleinen Laden, in dem es keine Kassen gab. Alles wurde noch mit Kopfrechnen bewältigt.

Es folgten Ketten wie „Latscha“ und „Konsum“, beide in der Bingerstraße. Hier konnte man bereits mit Einkaufswagen einen Großteil seines Einkaufs erledigen.

Beide Ketten gibt es heute nicht mehr. Dafür entstand im Nahering – quasi auf der grünen Wiese - ein großes Einkaufszentrum mit WERTKAUF, heute als Real.

Erst mit der Fertigstellung der Neuen Mitte zog Rewe in das Stadtzentrum, gefolgt von Edeka in der Bahnhofstraße. In Frei-Weinheim boten Penny und Norma ihre Waren an und in Ingelheim-West zogen vor ca. 20 Jahren auch Lidl und Aldi ein.

Die Digitalisierung – auch gepuscht durch Corona – brachte neue Möglichkeiten, sich mit den Produkten des täglichen Bedarfs einzudecken. Viele Händler boten Lieferservice an, der sich bis zum heutigen Tag gehalten hat.

Und schließlich wird unsere Gesellschaft immer älter. Wer kein Auto mehr fährt oder gesundheitlich beeinträchtig ist, dem fällt das Einkaufen schwer.

Die Stadt Ingelheim hat nunmehr das Planungsbüro „Stadt + Handel“ engagiert, um ein Konzept bezüglich der Nahversorgung erstellen zu lassen.

Für Frei-Weinheim sieht man im Hinblick auf „Penny“ gute Entwicklungsmöglichkeiten. Anders sieht dies bei „Norma“ aus. Die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) spielt dabei auch eine wesentliche Rolle.

Verlierer der Entwicklung sind die Stadtteile, die einst – auch fußläufig – die Nahversorgung sicher stellten. In Ober-Ingelheim sind viele Geschäfte aufgelöst worden. Auch in Nieder-Ingelheim rund um den Marktplatz, gibt es keine Geschäfte mehr. Wo einst das Kaufhaus Huf, ein Metzger, ein Bäcker, eine Drogerie, ein Schuhgeschäft und neuerdings auch eine Apotheke ihren festen Platz hatten, herrscht heute gähnende Leere. Alles hat sich in die Neue Mitte verlagert.

Somit macht es Sinn, wenn sich die Stadt die Nahversorgung als Hausaufgabe gestellt hat. Man darf gespannt sein, was die Zukunft bringen wird.

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