Der Klassenrat am Sebastian-Münster-Gymnasium in Ingelheim
Schon lange gibt es Klassenräte an unseren Schulen. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff? Der Klassenrat fördert das demokratische Miteinander und die Partizipation in der Schule. Wie der Name schon andeutet, bezieht er sich auf jeweils eine Klasse. In wöchentlichen Sitzungen beraten und diskutieren Schülerinnen und Schüler über selbstgewählte Themen, die ihre jeweilige Klasse betreffen. Dabei geht es um Fragen des Zusammenlebens in der Klasse, über Probleme und Konflikte, über Planungen und Aktivitäten. Für Willkür und Zufälligkeiten gibt es keinen Platz, da es feste Strukturen, feste Rollen und Zuständigkeiten gibt. Der klar strukturierte Ablauf dient dazu, demokratische Verhaltensweisen bereits in der Schule einzuüben und zu festigen.
Für Lehrerinnen und Lehrer bedeutet der Klassenrat Entlastung, da nicht sie zwischen Tür und Angel Probleme lösen müssen, sondern die Kompetenz auf die Klassengemeinschaft verlagert wird. Desweiteren lernen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung zu übernehmen. Das Pädagogische Landesinstitut bietet Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte zum Klassenrat an, denn ganz ohne Hilfestellung durch Lehrerinnen und Lehrer funktioniert er nicht. Verlage haben die Bedeutung des Gremiums bereits erkannt und bieten Materialien, Kopiervorlagen und Praxisbücher an. Auch das Ministerium für Bildung in RLP bietet kostenlose Materialien an.

Aktuell sind 52 Schulen in RLP als Modellschulen für Partizipation und Demokratie aktiv. (Quelle: modellschulen-partizipation.de) Darunter auch das Sebastian-Münster-Gymnasium in Ingelheim und das nunmehr schon seit 10 Jahren. Als eine von drei Schulen hat das SMG jetzt als Pilotschule des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums die Möglichkeit erhalten, sogenannte Juniorexperten zu schulen. Diese wurden von ihren jeweiligen Klassen entsandt, durchlaufen eine Schulung und bringen dann ihre Erfahrungen und Kenntnisse in die Klassenräte der jeweiligen Klassen ein. Das Projekt lief so erfolgreich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Ministerium mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden. Perspektivisch plant die Schule, alle Klassen der Unter- und Mittelstufe einzubeziehen.







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