Mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft
Tobias Diehl aus Heidesheim einer von 10 Teilnehmern am bundesweiten F.R.A.N.Z.-Projekt
Das Kürzel F.R.A.N.Z. steht für „Ressourcen, Agrarwirtschaft und Naturschutz mit Zukunft“ und wird von der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz und dem Deutschen Bauernverband getragen. Geldgeber ist das Bundesamt für Naturschutz. Insgesamt 10 Demonstrationsbetriebe in ganz Deutschland nehmen an dem Projekt teil und werden individuell betreut und beraten. Die Betreuung erstreckt sich auf ökologische und sozio-ökonomische Aspekte und eine wissenschaftliche Begleitung.
Warum wurde das Projekt ins Leben gerufen? Hintergrund ist der permanent schwelende Kampf zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Aber muss dies wirklich ein Gegensatz sein? Eine „Brücke“ schlagen will auch Tobias Diehl aus Heidesheim, der mit seinem Familienbetrieb repräsentativ für Rheinhessen an dem F.R.A.N.Z.-Projekt teilnimmt. In den letzten 25 Jahren ist die Hälfte aller Vögel verloren gegangen, Wildkräuter und Schmetterlinge sowie Wildbienen sterben aus. Dass man den Graben zwischen Naturschutz und Agrarwirtschaft überwinden kann, davon ist Tobias Diehl überzeugt. Er baut in seinem Betrieb Getreide, Rüben, Raps, Wein und Obst an. Einfach sei die Arbeit nicht, so Tobias Diehl, denn sehr große Teile seiner Ackerflächen seien Vogelschutzgebiete, in der Nähe des Rheins lägen Wasserschutzgebiete. Einschränkungen bei Düngemitteln seien deshalb vorgegeben.
Das Projekt startete vor sechs Jahren und zeigt erste Erfolge. Auf dem Betrieb von Tobias Diehl werden unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt: Blühstreifen, Extensivgetreide und Vogelinseln. Vor- und Nachteile werden analysiert und wissenschaftlich aufgearbeitet. Wichtig sei für die Landwirte, dass sie mit intakten Ökosystemen ein Einkommen regenerieren können. Auch die Förderhöhen für Biodiversitätsmaßnahmen spielen eine wichtige Rolle. Im Landwirtschaftsministerium, das den Aktivitäten positiv gegenübersteht, hofft man, dass die Gelder weiter zur Verfügung stehen. Entscheidend für die Akzeptanz durch die Landwirte seien auch die einfache bürokratische Umsetzung und ein breites Beratungsangebot.
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