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Weingenuss • 23. Februar 2017

Weinbau schon zu Römerzeiten

Blick in die Geschichte des Ingelheimer Weinbaus - I

Die Region in und um Ingelheim ist seit unzähligen Jahren bei zahlreichen Genussmenschen unterschiedlichster Herkunft wegen ihres herausragenden Weines bekannt und beliebt. Viele kommen nur wegen des außergewöhnlich edlen Tropfens, bleiben kurz oder verbringen mehrere Tage hier, Tage voller Sinnesfreuden.

Sauberkeit in der Weinproduktion

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Schon die Römer haben vor mehr als 2000 Jahren im heutigen Rheinhessen Wein angebaut, davon zeugen zahlreiche Bodenfunde wie Rebmesser, kleine Krüge und Amphoren. Auf deren Erkenntnissen veranlassten fränkische Kaiser und Könige, den Weinanbau weiter zu führen und zu verfeinern. Die älteste urkundliche Erwähnung des Weinbaus aus dem Jahr 753 stammt aus dem rheinhessischen Bretzenheim. Karl der Große hat mit seinem berühmten Erlass „Capitulare de Villis et Curtis imperialibus“ (wahrscheinlich 812 in Aachen verfasst) eine Bewirtschaftungsordnung für die kaiserlichen Reichsgüter erlassen, durch den er auch den Weinanbau förderte. Seine Fürsorge galt u. a. hauptsächlich der Sauberkeit und Sorgfalt bei allen Arbeiten mit dem Wein von der Ernte bis zur Lagerung. Sauberkeit im Umgang mit der Weinproduktion war somit schon im Mittelalter immer wieder ein wichtiges Thema und ist auch heute ein entscheidendes Kriterium.

Zeugnis davon weiß ein aus den Ingelheimer mittelalterlichen Gerichtsbüchern bekanntes Urteil vom Dezember 1400 abzulegen. Eine Frau aus dem Ort Kaub wurde wegen Weinverfälschung angeklagt. Sie hatte einen Alaunstein in ein halbes Fuder (500 Liter) Wein gehängt. Kaufleute, die den Wein gekauft, verweigerten die Übernahme des Weins zur Vermarktung und klagten die Frau vor dem Ingelheimer Oberhofgericht an. Auf die Verunreinigung des Weins stand im Mittelalter die Todesstrafe. Es sollte also geklärt werden, ob die Anklage gerecht ist und die angeklagte Frau ihr Leben verwirkt habe oder nicht. Fazit: Die Frau wurde vom Oberhof freigesprochen, weil ihr ein Weinfrevel nicht nachgewiesen werden konnte.

Das Wort des Winzers

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„Und wenn wir gefragt werden, seit wann wir Weinbau betreiben, dann können wir viele Urkunden vorlegen, die von einer stolzen geschichtlichen Vergangenheit sprechen. Schon die Römer waren sich nicht darüber einig, woher die Rebe zu ihnen kam. Wir wissen heute mehr darüber und dennoch nichts Endgültiges.“

Bildquelle: Weinflaschenetikett aus den 30er Jahren Quelle: Auszug aus Leseprobe: "Wein und Winzer“, Barbara Timm, 03.04.2013

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