FreitagFr., 26. April 2024
Ingelheim, 13 °C Heiter.
Copyright/Quelle Bilder:
Anzeige
Ort: Ingelheim
Umweltschutz • 2. April 2022

Energetisches Gebäudemanagement

Energetisches Gebäudemanagement

Die umweltfreundlichste und günstigste Kilowattstunde ist diejenige, die gar nicht erst verbraucht wird. Dafür muss die Gebäudeverwaltung -ob privat oder öffentlich- aber wissen, welcher Energiebedarf zur Nutzung des Gebäudes aufgewendet werden muss. Neben der Heizwärme wird je nach Gebäudetyp und Nutzung noch für Kälte, Warmwasser, elektrischen Anlagen und Geräte und zukünftig immer mehr auch für Ladevorgänge für Fahrzeuge Energie benötigt.

Energiebilanz verbessern

Anzeige

Im privaten Haushalt sind die Daten für den Verbrauch schnell zusammengestellt: Abrechnungen für Strom und Heizenergie sind meistens die einzigen notwendigen Datennachweise, um den eigenen Verbrauch zu überblicken. Um den Energiebedarf zu senken, ist aber zu klären, wofür die meiste Energie aufgewendet wird und wie man an der richtigen Stelle spart. Das Umweltbundesamt hat hierfür bundesweite Daten ausgewertet: Für Raumwärme wird der größte Anteil an Energie aufgewendet: ca 68% des gesamten Energiebedarfs der privaten Haushalte, Warmwasser mit knapp 16%. Reduzierung der Raumtemperatur um einen Grad von 23° auf 22° spart schon 6% der Heizenergie. Solarthermische Anlagen tragen ebenfalls zu einer verbesserten Klimabilanz der eigenen vier Wände bei.

Verbrauch sichtbar machen

Unübersichtlicher wird es bei großen Gebäudekomplexen mit unterschiedlichen Nutzungen, wie z. B. Bürogebäuden, Wohnkomplexen, Konzerthallen, Sportstätten oder Betriebsstätten. Das Verbraucherverhalten ist schwieriger zu beeinflussen, die Energiebedarfe in Abhängigkeit von der Nutzung vollkommen unterschiedlich. Die Stadt Ingelheim hat bereits zu Beginn der „Nullerjahre“ das Energiemanagement eingeführt. Für alle Gebäude werden alle Verbräuche regelmäßig abgelesen und in einer Datenbank erfasst. Jedes Gebäude hat einen eigenen Energiepass. Ziel des Energiemanagements ist es den Verbrauch sichtbar zu machen und mit geeigneten baulichen Maßnahmen zu senken. Das was als nicht vermeidbarer Energiebedarf erforderlich wird, wird über erneuerbare Energieträger gedeckt. So werden der CO2-Ausstoß reduziert und gleichzeitig die Betriebskosten gesenkt.

Anzeige

Fossile Energie ersetzen

Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern ist aktuell ein weiterer wichtiger Grund, Energiebedarfe deutlich zu reduzieren und die lokale regenerative Energieversorgung zu stärken. Die Erkenntnisse aus den Energiebedarfen der Bestandsgebäude schlägt sich bei aktuellen Planungen von öffentlichen Gebäuden nieder. Neben dem Einsatz von PV-Anlagen, reduzieren Dach- und Fassadenbegrünungen die Hitzeentwicklung in und an den Gebäuden. Der Anschluss der Gebäude an Nahwärmenetze reduziert die Kosten für die Unterhaltung von Heizanlage und setzt Brennstoffe effizienter ein. Auch private und gewerbliche Gebäude können in solche Netze integriert werden.

Unabhängige Beratung ist wichtig

Anzeige

Bei der Wahl der Energieträger, der richtigen Technik, Sanierungspotentiale am Gebäude sowie der Vielzahl an Fördermöglichkeiten kann man schon mal den Überblick verlieren. Deshalb ist eine unabhängige Beratung wichtig. Interessierte können sich über zahlreiche Beratungsstellen in und um Ingelheim informieren. Verbraucherzentralen, das Umwelt- und Energieberatungszentrum des Landkreises beraten vor Ort kompetent und unabhängig. Die KlimaWerkstatt der Stadt Ingelheim steht schon seit vielen Jahren den Bürgerinnen und Bürgern fachlich versiert bei Seite. Wegen der Coronapandemie war das in den letzten zwei Jahren nur telefonisch möglich. Ab April werden Interessierte wieder persönlich in den Räumlichkeiten in der Gartenfeldstraße 10 beraten. Die Öffnungszeiten werden noch bekannt gegeben.

(Quelle: Roland Beek, Stadt Ingelheim)

Auch interessant

Quartierskonzept Ober-Ingelheim: wichtige Workshop-Beiträge zu Klimaanpassung und Mobilität

Das integrierte energetische Quartierskonzept für Ober-Ingelheim nimmt weiter Form an. Am 21. März 2024 kamen rund 25 interessierte Bewohner*innen im Interimsrathaus zusammen, um über die Themen...
Aus für Blumenkübel?

Das Stadtentwicklungskonzept, kurz STEK, stellt die Frage nach mehr Grün in der Stadt. Viele Flächen in der Stadt – auch in der Stadtmitte – sind versiegelt. Bereits im Rahmen dieser Diskussi...
Stadtrat beschließt Satzung über die Begrünung baulicher Anlagen

Leverkusen, Aachen, Karlsruhe, Lüdenscheid, Mainz, Kassel, Bonn, Leipzig – die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Alle genannten Städte haben eines gemeinsam, sie verfügen über eine sogenan...
END