Helau - die närrischen Tage haben begonnen
Doch woher stammen sie, was hat die Fastnacht mit Religion zu tun und was bedeutet die Narrenzahl 11?
Die Fastnacht ist eng mit der Fastenzeit verbunden. „Die Nacht vor dem Fasten“ bezieht sich auf die 40-tägige Fastenzeit vor dem Osterfest. Es ist der Zeitraum vor Anbruch der Fastenzeit. Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Die Fastenzeit ist eine fleischlose Zeit – im Lateinischen heißt „carne vale“ – „Fleisch lebe wohl“. Die Kirche begleitet Jesus in dieser Zeit auf seinem Weg durch Leid und Tod bis zur Auferstehung an Ostern.
Evangelische Christen haben keine Fastengebote. Sie haben von daher auch keinen Anlass, vor der Fastenzeit noch einmal „die Sau herauszulassen“. Denn genau das war es, was das Volk tat. Es war ein unorganisiertes Volksfest mit Maskerade, Essen und Trinken am Tag und in der Nacht. Unter dem Schutz der Maske kam es immer wieder zu Ausschreitungen. Am Hof der Kurfürsten wurden große Feste begangen. Die Oberschicht feierte mit vielen Maskenbällen. Erst im 19. Jahrhundert versuchte man die Fastnacht zu reglementieren, und zwar durch Organisation der Aktivitäten. Es gab Umzüge und die ersten Garden gründeten sich. Die Zahl 11 ist schon seit dem 16. Jahrhundert als Narrenzahl belegt. Sie galt als Zeichen der Sünde und Mahnung zur Umkehr. Am 11. 11. beginnt der närrische Kalender.
Im Vorfeld der Revolution von 1848 wurde die Mainzer Fastnacht politisch. Unter dem närrischen Deckmantel kämpfte man für Demokratie und Pressefreiheit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Fastnacht eine gesellschaftliche Größe. Während der zahlreichen Sitzungen wurde die Politik aufs Korn genommen und zu den Umzügen kamen tausende von Menschen. Während des Nationalsozialismus gab es eine Gleichschaltung für die Fastnachtsvereine. Programme und Texte der Veranstaltungen mussten von der Kreisleitung der NSDAP genehmigt werden. 1950 fand der erste Rosenmontagszug nach dem 2. Weltkrieg statt. Davor gab es zwar vereinzelte Aktivitäten, aber der Mehrheit der Menschen stand der Kopf nicht nach einem närrischen Treiben.
Die Uniformen der heutigen Garden sind dem Militär nachempfunden. Mainz war im 19. Jahrhundert Festungsstadt, preußische und österreichische Garnisonen war dort zu Hause. Auch auf Uniformen der kurmainzischen Armee wurde zurückgegriffen.
Die Farben der Fastnacht sind rot, weiß, blau und gelb. Sie waren und sind Symbol für die närrischen Tage.
In diesem Sinne, H E L A U – denn am Aschermittwoch ist alles vorbei. Quelle: wikipedia.org/wiki/Mainzer_Fastnacht
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