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Umweltschutz • 24. Juni 2021

Klimaneutrale Verwaltung: Nachhaltige Drucker und Kopierer für die Kreisverwaltung

Klimaneutrale Verwaltung: Nachhaltige Drucker und Kopierer für die Kreisverwaltung:
Einen Schritt in Richtung klimaneutrale Verwaltung geht jetzt die Kreisverwaltung Mainz-Bingen: Der Kreis stattet seine Verwaltung mit nachhaltigen Arbeitsplatzdruckern und Kopiersystemen aus. Mit einem Auftragsvolumen in Höhe von rund 490.000 Euro setzt die Kreisverwaltung hiermit bereits ein erstes Großprojekt im Rahmen des Masterplans Klimaschutz um. „Die klimaneutrale Verwaltung und hierbei die ökosoziale Beschaffung ist wesentlicher Baustein des Masterplans“, unterstreicht Landrätin Dorothea Schäfer. Und der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf ergänzt: „Wir möchten hier unsere Vorbildfunktion erfüllen und uns mit den Kommunen zu einem Erfahrungsaustausch vernetzen.“

Mit dem Grundsatzbeschluss des Kreistages Mainz-Bingen vom 2. Oktober 2020 macht sich die Kreisverwaltung auf den Weg, die eigenen Materialien im Hinblick auf nachhaltige und ökosoziale Kriterien in einem sukzessiven Prozess weiter zu verbessern. Unterstützt wird sie hierbei von „Rheinland-Pfalz kauft nachhaltig ein!“, einem Kooperationsprojekt des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz (ELAN) und dem Ministerium des Innern und für Sport. Innerhalb der Kreisverwaltung wird das Projekt von dem Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) koordiniert. Bereits im Januar wurde der Prozess mit zwei Workshops für die internen Fachabteilungen der Verwaltung, die mit Beschaffungsprozessen beschäftigt sind, gestartet.

Auch mit den Kommunen im Landkreis möchte das UEBZ für diesen Bereich einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch starten. „Einige Kommunen im Landkreis setzen diesen Aspekt bereits erfolgreich um“, so Martina Schnitzler vom Umwelt- und Energieberatungszentrum. „Hier wollen wir anknüpfen und alle Kommunen im Herbst zu einem ersten Seminar einladen“. “Rheinland-Pfalz kauft nachhaltig ein!“ begleitet die Verwaltung zudem bei Planungs- und Koordinationsterminen und vermittelt eine rechtliche Beratung, um notwendige Ausschreibungsunterlagen auf nachhaltige Kriterien abzustimmen.

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Als erstes großes Projekt wurden nun klimafreundliche Arbeitsplatzdrucker und Kopiersysteme für die Kreisverwaltung beschafft. Verschiedene Kriterien, um damit die erwünschte Nachhaltigkeit erreichen zu können, wurden von der zuständigen Fachabteilung in den Ausschreibungs- und Angebotsauswertungsprozess integriert. In die Bewertungsmatrix wurden als Zuschlagkriterium sowohl Nachhaltigkeitssiegel wie der Blaue Engel und Energy Star integriert, wie auch das Augenmerk auf den Stromverbrauch und die Treibhausgasbilanz der Geräte gelegt. Zudem wurden soziale Kriterien hinsichtlich der Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette mit einbezogen. Die Ausschreibung wurde ebenfalls so gestaltet, dass die gemieteten Arbeitsplatzdrucker und Kopiersysteme dem Bedarf orientiert angepasst sind.

Die Ausschreibung soll als erstes Beispiel guter Praxis der Kreisverwaltung auf dem Kompass Nachhaltigkeit veröffentlicht werden. Auf dieser Internetplattform (https://www.kompass-nachhaltigkeit.de), die von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betrieben wird, finden sich umfangreiche Informationen zum Thema nachhaltige Beschaffung mit Praxisbeispielen aus Kommunen in ganz Deutschland. Weitere Beispiele seitens der Kreisverwaltung sollen folgen.

Informationen zur Umsetzung der nachhaltigen und ökosozialen Beschaffung in der Kreisverwaltung gibt Herr Holland vom Umwelt- und Energieberatungszentrum (UEBZ) unter: uebz@mainz-bingen.de oder unter der Telefonnummer 06132-787-2176. Weitere Informationen sind zudem auf der Homepage https://www.klimaschutz.mainz-bingen.de einsehbar.

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Hintergrund:

Nach aktueller Schätzung umfasst der Sektor der öffentlichen Vergabe von Bund, Ländern und Kommunen nach aktuellem Stand etwa zwölf Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Das ist ein Volumen von circa 350 Milliarden Euro pro Jahr. Allein aus den vorgenannten Zahlen lässt sich schon eine deutliche Marktmacht der Kommunen bei Beschaffungsprozessen ausmachen, die im besten Fall regulatorisch eingesetzt werden kann, um nachhaltige Produkte zu fördern, die unter ökologischen Bedingungen produziert wurden.

Bildquelle: Pixabay

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