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Gemüse & Obstfibel • 19. Februar 2018

Lauch - so alt wie die Zivilisation

Nur wenige Nahrungspflanzen begleiten die Menschheitsgeschichte schon so lange wie der Lauch oder Porrée (Allium porrum). Vermutlich stand er schon am Beginn der Zivilisation auf dem Speiseplan der Menschheit, als sie zwischen Euphrat und Tigris ihre ersten Städte gründete. Glaubt man den Quellen, dann ließen bereits die sumerischen Herrscher der Zeit um 2000 v. Chr. Lauch in den Gärten der Stadt Ur anbauen.

Seither hat die Zwiebelpflanze in vielen Kulturen ihre Spuren hinterlassen. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, die Erbauer der ägyptischen Pyramiden hätten ihre Arbeiter vor allem mit Lauch ernährt. Auch der römische Kaiser Nero liebte den Lauch, das Volk nannte seinen poetisch veranlagten Imperator daher spöttisch porrophagus, „Lauchfresser“. Mit den Römern kam der Lauch über die Alpen nach Mittel- und Nordeuropa und fand auch dort schnell Freunde. Im germanischen Kulturkreis war er heilig und galt als Symbol der Lebenskraft. In Wales ist Lauch ein Nationalsymbol und findet sich auch im Wappen des Landes wieder.

Nationalheiligtum und Wappenpflanze

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Es ist schwer zu sagen, worauf sich die weit verbreitete große Beliebtheit des Gemüses gründet. Vielleicht liegt es daran, dass der kultivierte Lauch, der im Gegensatz zur Wildform keine Zwiebel mehr hat, ein äußerst robustes Gemüse ist. Obwohl er ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, gibt es heute Zuchtformen des Winterlauchs, die aufgrund ihrer großen Frosthärte während der kalten Jahreszeit auf dem Feld verbleiben können. Ein anderer Grund könnte in seiner Vielfältigkeit liegen, denn in der Küche sind dem Lauch kaum Grenzen gesetzt: Er kann roh, gedünstet, gekocht, als Suppe, Auflauf oder in Gemüsekuchen verarbeitet werden. Dabei kann er sehr gut auch mit Obst kombiniert werden, zum Beispiel mit Äpfeln oder Orangen und sogar mit exotischen Früchten wie Ananas.

Gut für die Knochen

Vielleicht wussten die Menschen aber auch einfach schon immer, wie gesund die grün-weißen Stangen sind. Denn Lauch ist sehr reich an Vitaminen, vor allem Vitamin C, sowie an Mineralstoffen und Spurenelementen wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Mangan. Die ebenfalls enthaltenen K-Vitamine helfen beim Knochenaufbau und beugen Osteoporose vor. Lauch ist auch eine gute Betacarotin-Quelle, wobei der höchste Anteil in den grünen Blättern sitzt, die man daher mitessen sollte. Seine ätherischen Öle wie das Senföl wirken entzündungshemmend, regen den Kreislauf an und fördern die Verdauung. Der intensive Geruch und Geschmack des Lauchs entsteht durch bestimmte Schwefelverbindungen (Sulfide) in der Pflanze, die auch in anderen Laucharten enthalten sind. Sulfide zählen zu den Sekundären Pflanzenstoffen. Studien legen nahe, dass die im Lauch enthaltenen Sulfide das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken und darüber hinaus antibiotische, antioxidative, blutdruck- und cholesterolsenkende Wirkungen haben.

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