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Umweltschutz • 7. August 2024

Wespen - Fluch oder Segen?

Wir haben fast alle schon einmal Erfahrungen mit Wespen gesammelt. So hatten wir im letzten Sommer ein riesiges Wespennest im Rolladenkasten unseres Badezimmers. Da man aber im Sommer kein Nest entfernen darf, warteten wir bis zum ersten Frost. In der Zwischenzeit besuchten uns immer wieder Wespen in unserem Badezimmer – nicht unbedingt zur Freude der Nutzer. Als dann der Winter nahte, baten wir um Hilfe bei einem Rolladenmeister unseres Vertrauens. Als dieser den Kasten freilegte, staunten wir nicht schlecht. Ein unglaublich großes Nest kam zum Vorschein – so etwas habe er noch nie erlebt – berichtete unser Rolladenexperte. Ich schleppte ca. 10 große Eimer der Nest-Reste aus unserem Bad – das danach eine gründliche Reinigung brauchte. Die Wespen begegnen uns auch immer wieder in Bäckereien. Zur Pflaumenkuchenzeit – und die ist jetzt wieder angesagt – tummeln sich oft unzählige Wespen auf den leckeren Kuchen. So lange wir nicht aggressiv um uns schlagen, ist in der Regel keine Gefahr in Verzug. Sobald wir aber glauben uns verteidigen zu müssen, wehrt sich die Wespe mit einem Stich.

Dies kann harmlos, aber auch lebensbedrohlich sein. Beißt man achtlos in ein Stück Pflaumenkuchen, auf dem sich Wespen tummeln, kann dies zu einer lebensgefährlichen Schwellung im Halsbereich führen. Dann ist schnellstens eine notärztliche Versorgung angesagt. Gleiches gilt bei Menschen, bei denen Wespenstiche eine allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion) auslösen. Dann kommt es nicht nur zu einer lokal begrenzten Rötung und Schwellung, sondern auch zu Übelkeit, Blutdruckabfall, Atemnot und Kreislaufversagen. Auch hier ist eine schnelle ärztliche Hilfe unabdingbar. Etwa drei Prozent der Erwachsenen leiden unter der beschriebenen Allergie. Risikopersonen haben dann oftmals eine Adrenalin-Fertigspritze als Notfallset zur Selbstanwendung dabei.

Unangenehm kann es auch werden, wenn der Stich auf dem Augenlid ist. Vor Jahren verfing sich eine Wespe unter meinen Brillengläsern, geriet in Panik und stach zu. Über Tage hinweg war mein Auge geschwollen – unangenehm, aber nicht bedrohlich.

Aber eines dürfen wir auch nicht vergessen. Wespen stehen unter Naturschutz, da sie ihren Beitrag in unserem Ökosystem leisten.

Übrigens – die Tapas in Spanien haben eine interessante Geschichte. Unter der heißen Sonne legte man früher einen essbaren Deckel (tapa) auf sein Sherry-Glas, damit keine ungebetenen Gäste in das Glas fielen. Dieser Deckel bestand aus Käse oder Schinken – später wurden daraus die uns bekannten Häppchen.

Was kann man also tun um sich zu schützen? Achtsamkeit ist ein guter Ratgeber und vor allem Ruhe bewahren und keine hektischen Bewegungen machen. Dann wird auch dieser Sommer ohne Stiche vorübergehen.

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